1. Was hat sich seit Beginn des Einsatzes bis jetzt geändert?
Begonnen haben wir 2009 mit einer 7-tägigen Fact-Finding Mission im paraguayischen Gesundheitsministerium 2010, ein Einsatz in Ciudad del Este, damals gab es dort nur ein nicht funktionsfähiges Narkosegerät von 1952, einen nicht funktionsfähigen Steri und nicht ausgebildete Krankenschwestern. Es existierten im gesamten Barackenkrankenhaus 8 Betten. Seit der Weiterentwicklung des Krankenhauses, Jahr für Jahr wurden es insgesamt 33 Betten und ein funktionsfähiger Steri sowie 2 Narkosegeräte und vor allem ein funktionierendes Netzwerk von Projektunterstützern vor Ort. Auch das Pflegepersonal freut sich auf unsere Rückkehr und damit verbundene Ausbildung durch uns.
2. An was fehlt es noch?
Bei jedem Einsatz fehlt die Einladung der Regierung- hierbei politische Hindernisse zu überwinden und aus der Ferne am Ball zu bleiben. Es fehlt die komplette Logistik und Einkauf für unsere OP-Materialien, die wir aus Deutschland komplett mitnehmen. Es fehlt eine kompetente Wartung der Narkosegeräte und des Steris in Paraguay, Pressekampagnen, die den nicht Krankenversicherten Paragayanis mitteilen, dass wir kommen und wieder vor Ort sind. Außerdem fehlt es an Organisation vor Ort, Hotels, Transport und Logistik betreffend, so wie es auch immer an Geld fehlt.
3. Erfolge und Misserfolge?
Erfolg ist allein, dass wir seit 2009 nach Paraguay fahren und das Projekt ständig weiterentwickeln konnten, mittlerweile dort sogar Personal ausbilden, welches den deutschen „Arbeitstieren“ sehr skeptisch aufgestellt war. Es gibt nun zwei meist funktionsfähige OP-Säle, welche von den dort ansässigen Gynäkologen und Chirurgen genutzt werden. Damit sorgen inzwischen auch die lokalen Ärzte für die Verbesserung der medizinischen Versorgung , der nicht Krankenversicherten Bevölkerung.
Als Misserfolg bezeichnen wir europäischen Ärzte sicher die Akzeptanz der kleinen Schritte, in welchen Fortschritt in solchen Ländern und unter solchen Bedingungen von Statten geht. Auch die Tatsache, dass wir viele bereits beim letzten Einsatz etablierte Dinge erneut wiederholen müssen, bis sie zur Änderung in der dortigen Struktur finden. Genauso wird der bei uns programmierte OP-Standard einer deutschen Qualitätssicherung im OP-Management auch in den nächsten 10 Jahren im kleinen Barackenkrankenhaus, in Presidente el Franco, keinen Einzug erhalten. Das empfinden wir als kleine Niederlage, aber die vielen kleinen Erfolge und Veränderungen, die wir bereits etabliert haben, geben uns recht, im gleichen Krankenhaus zu bleiben und dort für Nachhaltigkeit und Etablierung der kleinen Fortschritte bei der operativen Patientenversorgung zu sorgen.
4. Wer wirkt mit?
Das zehnköpfige Team besteht aus vier Plastischen Chirurgen, einem MKG-ler, zwei Anästhesisten, einer Anästhesieschwester, einer OP-Schwester und einem Projektmanager.
5. Wie kann ich helfen?
Jeder Ihrer Spenden hilft!
Ca. 20,- Euro für Verbandsmaterial pro Fall, ca.200,- Euro für eine lebensverändernde Operation, ca. 2.000,- Euro für ein dringend notwendiges medizinisches Gerät.
Von den OP- Verbrauchsmaterialien über die Unterbringung der Helfer bis zur Versorgung der Einzelnen.
Unterstützen Sie uns damit wir auch zukünftig unsere Aktivitäten fortsetzen können!