Wieso gesichtsverändernd? Hyaluronsäure baut sich doch wieder ab?
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Organismus. Eingespritzte Hyaluronsäure setzt sich im Gewebe an und sorgt dort für Volumen. Es baut sich im natürlichen Prozess auch wieder ab. Aber etwas bleibt immer zurück. Unsachgemäßes Lippenaufspritzen ist dauerhaft gesichtsverändernd.
Aber man kann es doch mit Hylase wieder auflösen?
Hylase ist ein Notfall-Medikament. Es wird genutzt, wenn der Arzt versehentlich ein Embolus von Hyaluron in Gefäße (Venen/Arterien) schießt, also falsch „trifft“. Diese werden dadurch verstopft und man muss schnell eingreifen. Eine natürlich Lippenform ist durch eine Hylase-Behandlung aber nicht wieder erreichbar.
Wie geht die Hylase-Behandlung?
Vorab: Wir haben keine Hylase-Patient:innen. Da wir gut beraten und fachgerecht nach ästhetischer Indikation unterspritzen. Erst einmal muss die überflüssige Hyaluronsäure mit Hylase aufgelöst werden. Nach jeder Sitzung heißt es 4 Wochen warten. Und das sieht in dieser Zeit nicht gut aus. Erst nach dem Abbau kann mit einem sinnvollen Aufbau begonnen werden. Der Prozess ist langwierig, das Ergebnis (bei Lippen) für den Patienten unbefriedigend.
Warum unethisch?
Gewöhnlich ist die Haut bei Frauen U 40 jugendlich und straff genug. Volumenaufbau mit Hyaluronsäure (Fillern) ist also weder nötig noch sinnvoll. Unser Ziel ist es, die natürliche Schönheit von Patientinnen und Patienten zu unterstreichen und keine sogenannten “Duckfaces” oder “Hamsterbacken” zu produzieren. Den Einsatz von Hyaluronsäure ohne ästhetische Indikation finde ich als Fachärztin unethisch.